Ein Internetroman von Leonard Lassan und anderen

Zwischen Kaukasus, Balkan und Rinderwahn

Auszug aus dem Text:

Robert saß in seinem Büro am Schreibtisch und zog die Schultern nach hinten. Er hatte sich in den letzten Monaten wenig bewegt, meist am Schreibtisch gesessen und Texte auf dem Bildschirm oder Vorlagen in den Laufmappen gelesen. Jetzt wurde er die Rückenschmerzen nicht mehr los, völlig unabhängig davon, ob er es mit Dehnübungen der Rückenmuskulatur oder Schmerztabletten versuchte. Die Vielzahl der Meldungen, über die zuerst in Großbritannien aufgetretenen auffälligen Verhaltensänderungen von Rindern, hatten seinen Kopf ständig beschäftigt. Zu den Rückenschmerzen hatte er auch noch starke Kopfschmerzen bekommen. Die neue Rinderseuche, die wissenschaftlich als spongiforme bovine Enzephalopathie, in den Medien aber als Rinderwahnsinn bezeichnet wurde, war jetzt auch in anderen europäischen Staaten festgestellt worden. Offensichtlich breitete sich eine neue Tierseuche in Europa aus. Besonders beunruhigend waren die Mitteilungen aus Großbritannien, wonach auch bei Menschen ähnliche Symptome wie bei den Rindern aufgetreten waren. Es schien sich um eine neue Variante der Kreuzfeld-Jakob-Krankheit zu handeln, die nicht geheilt werden konnte. Sowohl bei den Tieren wie auch bei den Menschen, die ähnliche Symptome zeigten, führte diese Krankheit immer zum Tod. Er musste mit den tierärztlichen Kollegen darüber sprechen, wie sie sich ein eigenes Bild über die wissenschaftlichen Hintergründe der Krankheit und die Lage in Niedersachsen verschaffen können.

In seinen Überlegungen wurde er durch das Telefon jäh unterbrochen. „Beckmann“ meldete er sich und wurde von der aufgekratzten Stimme seiner Kollegin aus dem Umweltministerium aus allen Gedanken gerissen. „Weißt du, dass bei uns die Sektkorken knallen?“ fragte sie ihn. „Nein, woher soll ich das denn wissen. Ich grüble die ganze Zeit darüber, was wir gegen BSE tun können“ antwortete er. „Das müsst ihr nicht mehr allein machen. Ihr bekommt unseren Staatssekretär.“ ergänzte sie fröhlich. Diese Nachricht saß.

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